Irene Hug

„This, what really matters“ (dt. Das, was wirklich zählt). Was zählt denn wirklich, wer bestimmt das? Und dürfen wir da mitbestimmen?

Die Kunstwerke von Irène Hug werfen solche Fragen auf, regen zum Mitdenken an. Oft poppig springen einen die Worte ihrer Arbeiten an. Und das, was wirklich zählt steckt darin, dahinter, darüber. Denn:

"In bunten Farben springen einem die Slogans von Irène Hug entgegen und ziehen uns in ihren Bann. Nicht zufällig, sondern bewusst gewählt sind die ausgeklügelten Farbkombinationen der gelernten Grafikerin. Auch wenn sie nie in diesem Metier gearbeitet hat, sondern in ihrem Werdegang gleich mit einem Studium in Malerei fort fuhr, ist ihr geschulter Sinn für Farben, Formen und Sprache in ihren Werken sichtbar. Sätze aus Werbung, Alltagssprache und Literatur fügt Irène Hug ihrer Textsammlung nach und nach hinzu und verwendet sie in ihre Arbeit. Berlin, der wohn- und Schaffensort, der Künstlerin, lieferte ihr hierbei sicher viele Inspirationen. Doch wie die poppigen Farben Verpackung der Schrift sind, ist auch die Schrift nur Verpackung dessen, was für sie essentiell ist. Schrift ist in ihrer Arbeit Körper, dinggewordenes Substitut der semantischen Ebene. Sprache substituiert immer, kann nur benennen, aber nie erreichen, für was es steht. Irène Hug spielt mit dem Zugang zu einem parallel Universum der Referenzen, der durch die Sprache geschaffen wird. Ihre Sätze sprechen über sich selber, bilden immanente Referenzen und kreieren einen neuen Sinn – Fiktion? So wissen wir nicht sicher, wer uns grüsst, wer eingeweiht ist. Die Sätze erschliessen sich uns nicht klar. Der Betrachter ist gezwungen, für sich individuell aufzuschlüsseln. Dazu dient nicht nur die sprachliche Ebene als Schlüssel, sondern auch die Form. Besonders bei „Emotional Enlightenment“ sind die Leuchtröhren, welche den Text rahmen, wichtig. Auch räumlich naheliegende Sätze beginnt man als Betrachter in einem Zusammenhang zu lesen und fügt sie in das neue Sinngefüge aus referenzielle Verbindungen ein."